Beim Gut Schrevenborn

Rast bei der Kapelle

Lindenallee am Stangenberg

Bei schönstem Frühlingswetter hat die Wandergruppe des Heikendorfer Sportvereins die Wandersaison
2022 eröffnet. Unter der Führung von Helga Palm, die die Leitung für dieses Jahr im Rahmen des
Sportvereins kommissarisch übernommen hat, machten sich 17 rüstige Wandersfrauen reiferen Alters
gut gelaunt auf dem acht Kilometer langen Weg. Warum der Gruppe die schon immer nur spärlich
vertretenen Herren im Laufe der Jahre gänzlich abhanden gekommen sind, bleibt unklar. Hier scheint es
in der Regel einfach andere Interessen zu geben…
Der Weg führte von der Bushaltestelle Hermannstraße in Dietrichsdorf zum Mönkeberger See, weiter
über den Stangenberg, dann über den Klingenberg und zuletzt vorbei am Gut Schrevenborn zurück nach
Heikendorf.
Das Gelände auf dem Stangenberg als Highlight der Wanderung wirkt verwunschen und beeindruckt
nicht nur durch die Wildnis mit vielen alten verwachsenen Bäumen, sondern auch durch prachtvolle
Matten von Frühjahrsblühern: Winterlinge und Schneeglöckchen, die jetzt allerdings schon ausgeblüht
sind, blaue Scilla, weiße Buschwindröschen, lilafarbener Lerchensporn schmücken den Boden. Der Berg
hat eine längere Siedlungsgeschichte: erstmals als „Monechenberch“ 1284 erwähnt, befand sich dort
Mitte des 18. Jahrhunderts der Herrensitz „Mönkeberger Hof“ mit Wohnhaus, Stall und Gartenanlage.
Im 19. Jahrhundert wurde daraus der „Lindenhof“, benannt nach einer noch heute erkennbaren
Lindenallee. Das Gelände zierte ein englischer Garten mit vielen ausländischen Gewächsen. Der
Lindenhof wurde im Weltkrieg durch Bomben zerstört, heute findet man noch bauliche Reste in Form
eines inzwischen aufgegebenen und zugemauerten kleinen Wohngebäudes. Seit 1985 ist das Gebiet in
Gemeindebesitz und wurde als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen.
Auf dem weiteren Weg Richtung Klingenberg, vorbei an einer der ältesten Platanen Norddeutschlands,
befindet sich eine kleine Feldsteinkapelle aus den 20iger Jahren des 20. Jahrhunderts. Sie wurde
ursprünglich als Ruhestätte der letzten Besitzer, Familie Stubenrauch, errichtet, aber später durch
Vandalismus beschädigt. Heute ist der Platz davor immerhin ein ungestörter Ruheplatz für die Pause der
Wanderer.
Der weitere Weg führte durch Wald und Felder vorbei an Gut Schrevenborn, zu dessen Besitz einst auch
einmal das Gelände am Stangenberg gehörte. Am Rande des Weges ist auf einem kleinen Hügel im Wald
eine Grabstätte der Schrevenborner zu erkennen. Durch den noch unbelaubten Wald schimmert das
umfängliche, zu anderen Jahreszeiten sonst wenig sichtbare Gutshaus, das in der derzeitigen Gestalt aus
den 50ger Jahren des letzten Jahrhunderts stammt. Gegenüber der Alten Meierei befindet sich seit
einiger Zeit eine der 12 neuen Kunststelen (Nr. 3), die verteilt über die Heikendorfer Gemarkung seit
letztem Jahr u.a. Auskunft über die Aktivitäten der Künstlerkolonie in Heikendorf geben. Auch eine
weitere Stele zum Standort der ehemaligen Wassermühle lag am Wegesrand. Die Wanderung endete in
Möltenort im gemütlichen Café Röhrskroog bei Kaffee und bewährt gutem Kuchen. Hier wurde
besprochen, wie die kommenden Wanderungen organisiert werden sollen. Einmal im Monat wird Helga
Palm eine Wanderung anbieten und führen. Um die bisherige Periode von 14tägigen Wanderungen
einzuhalten, werden die Frauen aus der Gruppe Vorschläge für weitere Wanderungen einbringen und
dann auch selbst vorbereiten. Alle hoffen sehr, dass auf diese Weise gesichert werden kann, dass die gut
eingespielte und sympathische Gruppe sich weiterhin treffen kann, um ihrem schönen Hobby
nachzugehen.
Bericht für die Gruppe: Regina Hoffmann-Müller

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